Es gibt Orte auf der Welt, die sagen einem nicht wirklich etwas und sind selbst bei den Einheimischen, welche in derer unmittelbarer Nähe leben, derart unbekannt, dass dem Fremden, der Weg nicht kennt, auf Nachfrage dieser nicht benannt werden kann.
Zu solchen Orten, wo sich Fuchs und Hase gleichsam gute Nacht sagen oder der sprichwörtliche Hund ganz bestimmt begraben liegt, gehört sicher auch das in der sächsischen Provinz, gut zwölf Kilometer vom Chemnitz am Rande des Erzgebirges gelegene Burkhardtsdorf:
Es gibt eine Feuerwehr, einen Bahnanschluss – der auch noch bedient wird - und eine Tankstelle, die am frühen Abend schließt. Das war´s dann auch – könnte man meinen.
Aber da ist dann doch noch mehr: Zum Beispiel – seit 2004 – eine moderne Sportarena, die man hier ebenso wenig erwarten würde, wie eine Veranstaltung, welche nun schon seit Jahren dort stattfindet und mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder ein erhebliches Potential von Karatekas aus dem gesamten Bundesgebiet sowie europäischen Staaten anzieht:
Die Rede ist vom seitens des Goju-Kai Kemtau e.V. ausgerichteten „Zwönitzpokal“, der sich über die Jahre hinweg zu einer Art "Instituion" und festen Größe im Wettkampfkalender entwickelt hat.
Zu diesem trafen sich auch in diesem Jahr, am 16.03.2019, knapp über 500 Sportler aus 58 Vereinen aus Deutschland, Polen, Tschechien, Ungarn und Großbritannien, um in der im wahrsten Sinne des Wortes knackvollen Halle an einem fast 11 Stunden andauernden Turniertag unter den Augen eines internationalen Kampfrichterteams die Besten zu ermitteln.
Im Zuge dessen gab es spannende Darbietungen und Kämpfe in Kata und Kumite auf fast durchweg hohem Niveau zu sehen, in denen auch Karatekas aus im Karateverband Sachsen-Anhalt e. V. angestammten Vereinen Sport- und Karateschule Staßfurt, Budo Akademie Halle/Budo Merseburg, Budokan Burgenland, Karate Do Quedlinburg, 1. Karate Do Egeln welche den weiten und verregneten Weg nach Burkhardtsdorf angetreten hatten, kräftig mitmischten und im Ergebnis dessen zahlreiche Gold-, Silber und Bronzemedaillien einfahren konnten.
Im Bereich Kata bestand die besondere Herausforderung darin, dass die Wettbewerbe zum ersten Mal nach den neuen Wettkampfregeln ausgetragen wurden:
Bisher wurde mit Flaggen im K.O.-System gekämpft, wobei je zwei Starter gegeneinander antraten. Nach den neuen Regeln wird das Starterfeld in Gruppen von mehreren Teilnehmern aufgeteilt, deren Leistungen durch die Kampfrichter mit Wertungstafeln nach Punkten, bewertet werden, wobei anschließend die vier Besten weiterkommen. Dies erfolgt solange, bis nur noch zwei Gruppen übrigbleiben. Die jeweiligen Sieger stehen im Finale, die Zweit- und Drittplatzierten kämpfen um die zwei dritten Plätze.
Die Herausforderung und das Spannende daran ist, dass die Teilnehmer sich von vornherein einer größeren Zahl von Konkurrenten gegenübersehen und bis zum Schluß nur schwer abgeschätzt werden kann, wer letztlich weiterkommt bzw. den Sieg davontragen wird. Ein gewisser Vorteil besteht darin, dass jede gezeigte Kata an sich bewertet wird und nicht im direkten Vergleich mit nur einem Konkurrenten.
Konkret und im Einzelnen ließen sich folgende Erfolge verzeichnen:
Goldmedaillen:
Katja Tomischka (Kata Ü30), Tom Bothe (Kumite Leistungsklasse -84kg), Tom Bothe (Kumite U21 -84kg), Tim Graefe (Kumite U18 -68kg), Toni Asmussen (Kumite U16 -63kg), Michel Buchholz (Kumite U18 -61kg), Team Kumite SFT U18 (Felix Rademacher, Tim Graefe, Eric Schwarzkopf, Michel Buchholz) - Sport- und Karateschule Stassfurt; Lisa Zimmermann (Senioren Kumite -68kg), Lilith Richter (Kumite U16 -47kg) - Budo Akademie Halle/Budo Merseburg; Nick Knopp (Kumite Leistungsklasse Open), Phil Knopp (Kumite Schüler U14 -38k) - 1. Karate Do Egeln.
Silbermedaillen:
Tim Graefe (Kumite U18 -61kg), Michel Buchholz (Kumite U18 -55kg), Felix Rademacher(Kumite U18 -68kg), Felix Rademacher (Kumite U18 -76kg), Felix Kuse (Kumite Leistungsklasse Allkat.) - Sport- und Karateschule Stassfurt; Celine Eck (Kumite U12 +36kg), Lilith Richter (Kata U16), Leonard Scharenberg (Kumite U16 -70kg), Team Kumite BAH/BM (Vanessa Müller, Emily Beinhoff, Lilith Richter) - Budo Akademie Halle/Budo Merseburg; Marcel Beinroth (Kata Ü 30m) - Budokan Burgenland; Nick Knopp (Kumite Leistungsklasse -76kg) - 1. Karate Do Egeln.
Bronzemedaillen:
Mika Dreiling (Kata U 14 m) - Karate Do Quedlinburg, Rosalie Kunte (Kata U16), Hanna Olschewski (Kumite U10 -30 kg), Christopher Ballin (Kumite U14 +49 kg), Lara Albrecht (Kumite U16 +54 kg), Lara Albrecht (Kumite U16 -59 kg), Toni Asmussen (Kumite U16 -70 kg), Max Brückner (Kumite U14 +49 kg), Felix Kuse (Kumite Leistungsklasse -60kg) - Sport- und Karateschule Stassfurt; Lena Ulrich (Kumite U8 +30kg), Emily Beinhoff (Kumite U14 +49kg), Vanessa Müller (Kumite U18 +59kg) - Budo Akademie Halle/Budo Merseburg; Magnus Ludolf (Kumite U14 m -38 kg), Lukas Meyer (Kumite U 14m -44 kg) - Budokan Burgenland; Philipp Weikert (Kata Junioren U18 männlich) - 1. Karate Do Egeln.
Vierter Platz:
Oskar Bauer (Kumite U 16 m -63 kg – Karate Do Quedlinburg).
Fünfter Platz:
Gwen Hermann (Kata U 14 w – Karate Do Quedlinburg).
Insofern zeigte sich, dass die Vereine aus dem KVSA durch aus in der Lage sind „vorne mitzumischen“. Allen dazu einen herzlichen Glückwunsch und ein Dankeschön an die Trainer und Betreuer.
Text: Pressereferent KVSA
Zuarbeiten: J.–U. Dreiling / K. Tomischka / S. Rewohl / M. Beinroth
Bild 1: M. Beinroth, Budokan Burgenland
Bild 3: J.-U. Dreiling, Karate Do Quedlinburg.