Venedig ist weltweit bekannt – aufgrund seiner Stellung als Machtzentrum im Zuge der italienischen Geschichte; aufgrund seiner Bauwerke, die ihm den Status eines Weltkulturerbes einbrachten; aufgrund seiner Lagunen mit ihren Gondolieres, welche nahezu eine gesonderte Touristenattraktion darstellen sowie aufgrund der latenten Gefahr, welches ständige Überflutungen und das Meerwasser an sich für dessen Bestand darstellen.
Aber seit einiger Zeit sorgt das Umfeld der Stadt auch im Karatebereich für Schlagzeilen – hat es sich doch als Austragungsort für die Youth League etabliert.
Im Jahr 2019 fand der dahingehende Wettkampf vom 12.-15. Dezember mit über 3000 Teilnehmern aus 65 Nationen im venezianischen Stadtteil Jesolo statt.
Er war für Karatekas aus dem Karateverband Sachsen-Anhalt e. V. das letzte große Turnier vor dem Jahreswechsel und somit Anlaß genug, sich noch einmal besonders ins Zeug zu legen, um es gut ausklingen zu lassen.
Zum einen starteten sechs Athleten des Landeskaders Sachsen-Anhalt:
Die ersten vier Sportler hatten sich in voll besetzten Kategorien mit jeweils acht Pools zu bewähren.
Am ersten Wettkampftag ging Jasmin Leiner in der Kategorie +59kg als Erste aus dem Kaderteam an den Start, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Im ersten Kampf gewann sie gegen die aktuelle Weltmeisterin aus Österreich. Auch den zweiten Kampf entschied sie für sich und zog in die dritte Runde gegen die Europameisterin aus Frankreich ein. Dort musste sie sich leider unglücklich geschlagen geben. Da ihre Gegnerin gegen die spätere Siegerin der Kategorie im nächsten Kampf ebenfalls ausschied, bestand für Jasmin dieses Mal leider nicht die Möglichkeit, um Platz 3 zu kämpfen.
Am zweiten Wettkampftag mussten gleich zwei Sportler aus den Reihen des Landeskaders an den Start. Zunächst lieferte sich Michel Buchholz (U 18, -61kg) drei spannende Kämpfe, im Zuge derer er ins Poolfinale einzog. Da er dieses gewinnen konnte, hieß es für ihn Viertelfinale. In diesem unterlag er allerdings dem Athleten aus Azerbaijan, der in seinem nächsten Kampf jedoch seinerseits auch verlor. Somit gab es leider auch keine Trostrunde für Michel.
Danach musste Tim Graefe auf die Tatami. Er startete ebenfalls in der Altersklasse U 18, allerdings -68kg. Tim konnte sich in seinem ersten Kampf gegen seinen italienischen Gegner leider nicht durchsetzen und schied nach dieser Runde aus, da sein Gegner es nicht bis ins Finale schaffte.
Samstag wurde es dann auch für Toni Asmussen ernst. Er kämpfte in der Kategorie U 16 -63kg. Er musste in seinem ersten Kampf gegen einen Gegner aus der Slowakei antreten. Trotz anfänglicher Führung gab er seinen Sieg leider 2:1 an diesen ab. Da auch sein Gegner gegen den Sieger der Kategorie in der folgenden Runde verlor, gab es erneut keine Trostrunde für den Kader aus Sachsen-Anhalt.
Am letzten Wettkampftag mussten sich die jüngsten Mitglieder des Kaderteams, Phil Knopp und Ben Heller beweisen.
Phil ging in der Kategorie U 14 -45kg an den Start. Dort verlor er trotz guter Leistung leider seinen ersten Kampf gegen einen Gegner aus der Ukraine, der sich aber auch gegen seinen folgenden Kontrahenten geschlagen geben musste. Dementsprechend war leider auch für Phil die Trostrunde nicht mehr erreichbar.
Ben war direkt danach in der gleichen Altersklasse aber der Gewichtskategorie -50kg an der Reihe. Im ersten Kampf gewann er gegen einen Athleten aus Bulgarien. Auch in Runde zwei erstritt er, hier gegen einen Gegner aus Griechenland, einen souveränen Sieg. Allerdings musste er sich im dritten Kampf dann gegen einen Konterpart aus Andorra geschlagen geben. Da auch sein Gegner im folgenden Kampf verlor, konnte auch Ben nicht in der Trostrunde antreten.
Ebenso suchten sich drei Sportler aus den Reihen des im Karateverband Sachsen-Anhalt e. V. verorteten KIH (Karate Institut Halle) auf dem Youth - League – Turnier zu beweisen:
So startete Vanessa Lorenz am Samstag zum ersten Mal auf einer Youth League in der Altersklasse U16: Ihren ersten Kampf gewann sie gegen eine Gegnerin aus Frankreich mit 5:4. Auch in ihrem nachfolgenden Kampf gegen eine Kontrahentin aus Rumänien konnte sie mit mit 5:0 die Oberhand behalten. Zwar verlor sie ihre darauffolgende Begegnung gegen die diesjährige Vize - Weltmeisterin aus der Slowakei. Da diese es jedoch bis ins Finale schaffte, eröffnete sich für Vanessa über die Trostrunde noch der Kampf um Platz drei. Leider verlor sie ihren ersten Trostrunden-Kampf gegen eine starke Gegnerin aus den Niederlanden. Am Ende des Tages blieb ihr in der Gesamtwertung Platz elf von 126 Startern.
Am nächsten Tag waren Lilith Richter (U14 -42kg) und Emily Beinhoff (U14 +47kg) an der Reihe. Als erste der Beiden ging Lilith an den Start. Zwar verlor sie diesen gegen eine Gegnerin aus Italien, konnte dieses Turnier jedoch nutzen, um Erfahrungen zu sammeln und in den nächsten Wettkämpfen etwas stringenter arbeiten zu können.
Emily gewann ihre erste Begegnung mit 1:0. Ihr zweiter Kampf ging – trotz guter Leistungen - leider an ihre Kontrahentin aus Spanien.
Alle Athleten haben Spitzenleistungen gezeigt, auch wenn es bei keinem zu einem Podestplatz reichte.
Sie sind alle um zahlreiche Erfahrungen reicher geworden und können stolz auf sich sein, an so einem großartigen Turnier teilgenommen zu haben! Man muss sich eben auch eingestehen, dass nicht jeder immer alles gewinnen kann bzw. das Gewinn nicht immer heißt, eine Medaillie zu erhalten. Erfahrungsschätze sind oft ebenso, manchmal sogar wertvoller.
Ein Dank gilt natürlich allen mitgereisten Coaches der einzelnen Teams - Luisa Brett, Benjamin Kerber, Michel Olschewski einerseits; Stephan Rewohl und Lisa Zimmermann andererseits sowie den betreuenden Eltern - Heiko Knopp und Andy Heller einerseits; Jens und Sibylle Beinhoff, Anja Stoye und Kerstin Richer andererseits.
Berichtteile: Luisa Brett, Vanessa Lorenz, Mafalda Madeddu, Emily Beinhoff
Bild: KVSA / KIH
Redaktion: Pressereferent KVSA