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Der Corona – Exit – oder Gedanken über das Elend, das Glück verheißen kann

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

nachstehende Gedanken sollen helfen, über den derzeitigen Zustand zu reflektieren und daraus versuchen, einen Nutzen zu ziehen – auch, wenn dieses auf den ersten Blick schwer zu fallen scheinen mag.

Nein, es geht hier nicht darum, wie schnell bzw. wann man nach irgendeinem Datum angesichts der Corona-Pandemie zum „Normalbetrieb“ – was immer das auch sein mag - zurückkehren kann.

Vielmehr geht es um einen Ausweg, einen Exit aus der derzeitig erscheinenden Endzeit- und Katastrophenstimmung oder dem oft als Quälerei empfundenen Zustand scheinbaren Stillstandes.

Betrachtet man die Situation chronologisch, so sollte zunächst dieselbe vor dem derzeitigen Zeitpunkt beleuchtet werden.

Was war zu verzeichnen ?:

Bewegung überall; Lehrgänge und Wettkämpfe aller Orten und zu jedem Zeitpunkt; die Angebote überschlugen sich; man wetteiferte, auch wenn es niemand wahrhaben und zugeben wollte, um Inhalte und Teilnehmer, um Siege und um die Nase vorn in der Statistik von Medaillen sowie Erfolgen – und nicht zuletzt um Einnahmen – sei es für Vereine, Verbände oder sich selbst.

Ob als Wettkämpfer welchen Kaders oder Vereins, Lehrgangsteilnehmer, Veranstalter oder Kampfrichter – man konnte sich dem Trubel nur schwer entziehen und es war ein Leichtes, gleichsam die gesamte Woche unter Strom zu stehen – und am Wochenende auch noch entsprechend unterwegs zu sein. Eifersüchteleien, Stress und Hektik mit-, unter- und gegeneinander blieben da nicht aus, zum Teil arteten diese unschön aus.

Im Zuge dessen verschwand, verbunden mit einem gewissen Trend zur überzogenen Individualisierung von Personen oder Vereinen sowie Verbänden – auch Egoismus und Egozentrismus genannt – nicht nur der Spaß an der Sache Kampfkunst oder Sport, sondern auch oft genug auch noch der Nutzen von Trainings- und Sportarbeit an sich.

Im eigenen Saft kochend, wurde das jedoch fast niemandem bewußt.

Und dann – kam Corona.

Personen, die Anfang des Jahres 2020 mit ihren Warnungen, bezogen auf Epidemien der Vergangenheit mit Argumenten abgespeist wurden, die suggerierten, dass man in der heutigen Zeit mittels „Äpp, Phäpp und Podcast“ sowie ausreichend sonstiger Technikgläubigkeit in der Lage sei, alles zu beherrschen und gleichsam Gott zuspielen, wurden und werden nun langsam ernst genommen.

Und darauf:

Nichts – Starre und Entsetzen, Infizierte, Tote. Obgleich man sich geschützt, versichert, versteckt genug oder eingemauert scheinbar sicher fühlte.

Nur wenige zogen noch rechtzeitig die Notbremse und sagten Sportveranstaltungen und Trainingsbetrieb etc. vorausschauend ab – wie etwa auch der KVSA und die meisten seiner Vereine.

Andere benötigten dazu erst den Nachdruck behördlicher Verfügungen: Etliche Dachverbände stellten den Kommerz über die Gesundheit potentieller Teilnehmer und Zuschauer und kapitulierten erst, als die Masse derselben signalisierte, sich keiner Gefahr aussetzen zu wollen und schlichtweg den Geisterzirkus einiger mutmaßlich irrer Funktionäre nicht mehr mitmachen zu wollen, egal, was es finanziell zu kosten drohe.

Kontaktspree, Sportverbote, Ausgangsbeschränkungen überziehen seitdem das Land – erlassen zu dem nachvollziehbaren Zweck den Schaden weitestgehend zu begrenzen zu suchen.

Es dauerte gut zwei Wochen – dann kehrte jedoch der, nunmehr Katastrophen- - Idiotismus der modernen Welt zurück:

Jeden Tag wird eine andere Hiobsbotschaftssau durch das berühmte Dorf getrieben; wird ein anderer Experte welcher Couleur ausgegraben und aufgeboten, um plattitüdenhaft zu erläutern, was entweder jeder schon wusste oder was gestern noch für absurd gehalten, heute aber für gut befunden und morgen wahrscheinlich wieder als unsinnig verworfen werden wird.

Und vor allem wird schon wieder, kaum das Schutzmaßnahmen ergriffen worden sind, darüber philosophiert, wann denn wieder wie vorher weitergemacht werden könne und der derzeitige Zustand – sowohl hinsichtlich der bestehenden Seuche, wie auch der Beschränkungen zu deren Eindämmung – als schrecklich, zerstörerisch, unaushaltbar beschrieben.

Und wir Deutsche, als Volk der Dichter und Denker - sowie der Griesgrame, Miesepeter und Pessimisten – sind ein besonders dankbarer Adressat für solche Botschaften.

Also was nun ? Stehen wir vor dem Abgrund ? Gibt es einen Ausweg aus diesem Elend ? Wann geht es wieder wie gewohnt weiter ?

Analysiert man den derzeitigen Zustand vor dem obigen Hintergrund, historischen Fakten sowie philosophischen Ansätzen, sportlicher oder Kampfkunsterfahrungen, so wird die Beantwortung dieser Fragen zwar nicht einfach, aber möglich – und finden sich überraschende Lösungsmöglichkeiten.

Zunächst hilft ein Blick in die Historie, um sicher vermuten zu dürfen, dass es mit der Pandemie nicht bald vorbei sein wird.

Zu erinnern sei dahingehend z. B. an die Epidemien der Pest 1347-1353 (25 Mio. Tote) oder der Spanischen Grippe 1918 – 1920 (50 Mio. Tote).

Es werden also noch längere Zeit viele Menschen erkranken und sterben – egal ob arm oder reich, ob alt oder jung, ob Obdachloser oder in seiner Villa zum Schutz Eingemauerter.

Vielleicht auch aus unseren Reihen, vielleicht auch der Verfasser dieses Berichtes.

Der Mensch ist nicht in der Lage, die Natur zu beherrschen, Gott zu spielen.

Ob sich diese Erkenntnis bis zu einem irgendwann gelagerten Ende der Pandemie halten wird, ist zu hoffen - aber angesichts der oft bewiesenen Unfähigkeit oder – willigkeit der Menschheit, aus ihren Fehlern lernen zu wollen oder zu können, zweifelhaft.

Daher wird es wohl auch noch länger dauern, dass Beschränkungen der Bewegungsfreiheit, der Kontakte, des Sportbetriebes aufgehoben werden bzw. werden ggf. nach kurzer Probeaufhebung wieder in Kraft gesetzt werden.

Ist dieses nun aber derart schrecklich, dass die einzige Möglichkeit jenem Elend – eingesperrt und doch letztlich schutzlos einem momentan unbesiegbar erscheinenden Gegner ausgeliefert - zu entrinnen ggf. die wäre, sich einen Strick zu nehmen und sich am nächsten Baum zu erhängen, wie man das bei dem ganzen, medialen Hype meinen möchte ?

Wohl kaum:

Zuvörderst wäre dieses vom japanischen Standpunkt her höchst unehrenhaft, da man sich der der Auseinandersetzung mit einem Feind nicht gestellt und diese ggf. heldenhaft gewonnen oder verloren, sondern feige vor ihr kapituliert hätte. Somit wäre dieser Weg schon von daher abzulehnen.

Weiterhin zeigt auch wieder ein Blick in die Historie, dass auch bei längeren Seuchenepisoden wie etwa den erwähnten oder ähnlichen verstörenden Zeiten, wie etwa der beiden Weltkriege des 20. Jh. oder dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648), nach einer Art Schockstarre die Menschheit in der Lage war und in der Lage sein musste, auch in Krisenzeiten Wege zu finden, um in jeglicher Hinsicht nicht nur zu überleben, sondern ein halbwegs „normales Leben“ zu führen.

Die Seuche und deren Gefahren bestehen – daran gibt es nichts zu deuteln.

Auf die Dauer lässt sich der Mensch aber weder unter sozialen Gesichtspunkten einsperren, noch ist dieses unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten für eine Gesellschaft nutzbringend.

Ergo wird man sich irgendwie erst einmal einrichten müssen.

Das mag für das Erste nicht rosig erscheinen:

Mögen die Älteren unter uns zwar erst einmal eine längere Zeit genügend alternative Beschäftigungsmöglichkeiten verfügen, so erscheinen die Einschränkungen für die Jüngeren besonders belastend – Einschränkungen beim Sport, beim Feiern, beim Treffen mit Freunden sind keine Hurraerlebnisse.

Karatekas im Wettkampfbetrieb fürchten, ihre Form zu verlieren; andere stören die Umstände die Vorbereitungen auf Prüfungen; wieder andere werden schlichtweg in ihrem Lern- oder Lehrbetrieb hinsichtlich der Kampfkunst aufgehalten oder behindert.

Trainer oder Vereine, die neben ehrenamtlicher Tätigkeit auch kommerziell aufgestellt sind, bangen um ihre finanzielle Existenz.

Betrachtet man aber weiterhin, was durch die aktuellen Ereignisse einerseits weggefallen ist, sich andererseits jedoch eröffnet hat, wird man feststellen, dass die Situation so verfahren eigentlich nicht ist.

Dass man vor der Krise nahezu irrsinnig von einer Veranstaltung zur anderen hetzte, einem Hamster im Laufrad gleich, den Blick im Tunnel nur geradeaus auf Ziele, die immer weniger eingrenzbar und in immer undefinierbarere Ferne zu liegen schienen, erkennt man erst jetzt, wo dies alles schlagartig in Wegfall geraten ist.

Man fragt sich, warum man vorher so viele Irr- und Unsinnigkeiten betrieben hat.

Und man erkennt andere, ungeahnte Möglichkeiten, sich anders denn bisher verwirklichen zu können.

Die einen finden endlich einmal Ruhe vom bisherigen Trubel, um über sich und ihre Ziele im Sport, in der Kampfkunst oder im Leben nachdenken zu können.

Dabei wird man erkennen, dass es allen ebenso geht – niemand hat einen Vor- oder Nachteil, da alle gleichermaßen jetzt und in absehbarer Zeit wohl keine Wettkämpfe, Lehrgänge etc. betreiben werden können. Es gibt also keinen Verlust.

Weiterhin wird man endlich wohl auch einmal begreifen können und müssen, dass Kampfkunst eben auch das Wort Kunst enthält, welche zu erlernen eine gewisse Zeit erfordert und hinsichtlich derer der Verfluss einer Zeitspanne X nicht in Prüfungsordnungen gemessen werden kann und in keiner Weise schadet. Nicht umsonst waren „alte Meister“ jeder Kampfkunst oder sonstiger Kunstsparte eben erst alt, als sie Meister waren. Es brauchte eben seine Zeit.

Andererseits werden die von Bewegungsdrang Geplagten feststellen, dass es auch noch andere Möglichkeiten denn Karate im bisherigen Sinne gibt, um sich austoben zu können – die man bisher nicht wahrgenommen oder etwas stiefmütterlich als wenig zielführend ignoriert hatte:

Die einen entdecken das Laufen – allein oder in gebührendem Abstand zu jemand anderem neu; die nächsten probieren sich im Inlineskaten. Auch Fahrradfahren kann anstrengend gestaltet werden – auch ohne Rennrad: Wer schon einmal mit „Omas alter Damenhitsche“ einen Berg mit 40% Steigung „hinaufgeastet“ ist, weiß, wovon man spricht.

Dass Seilspringen anstrengend sein kann, ist wohl jedem gewärtig.

Alte Freizeitsportarten wie Federball – neudeutsch Badminton - mit oder ohne Netz, eventuell auf Wackelbrettern stehend; Schlagballwarfen aufeinander auf Wackelbrettern stehend; Tischtennis - eine Tischplatte mit zwei Erhöhungen auf der Mitte der Längsseiten und einer darübergelegten Leiste stellt die einfache Möglichkeit der Umsetzung dar – erscheinen als Möglichkeit, sich mit einem Partner ganzkörpertrainingshaft auseinandersetzen zu können, in völlig neuem Licht.

Karatekas können allein zu zweit - die "Kellerkinder" der Karatepionierzeit werden sich daran erinnern, dass sie meist auf sich allein in irgendwelchen Behelfsdojos oder Abstellkammern trainiert haben - zumindest Kihon oder Kata trainieren - einer agiert, einer korrigiert. Auch online ist dies möglich – einige Vereine aus dem KVSA haben schon online-lektionen ins Netz gestellt.

Kobudofans können sich mit gut 2,5 Meter langen Stangen in chinesischem Langstockkampf versuchen.

So kann man sich perspektivisch sicher eine ganze Weile anderweitig beschäftigen. Und man wird es auch müssen, denn es kann mit Recht vermutet werden, dass wir noch einige Zeit ohne Großveranstaltungen oder Lehrgänge werden leben müssen; Training wird wohl nur in kleinen Gruppen, gegebenenfalls unter Führung von Anwesenheitslisten für das Gesundheitsamt möglich sein.

Sicher wird es darüberhinaus Jüngeren schwer fallen, sich in Geduld zu üben, gegebenenfalls sich ausgleichsweise dem Üben mit Musikinstrumenten zuzuwenden oder schlichtweg einmal allein in der freien Natur oder zu zweit in Ruhe der Betrachtung von Tieren oder Pflanzen Erfüllung finden zu können.

Aber dieses kann eben auch als Prüfung – als Geduldsprobe angesehen werden – die gleichzeitig anderweitige Kreativität hervorbringt.

Insofern sollte man die derzeitige Situation nicht als Einschränkung oder Krise, sondern als Möglichkeit zu einer anderen Herangehensweise an das Leben, sich selbst sowie seinen Sport oder Kampfkunst begreifen und dieses auch annehmen.

Begreifen wir die Situation unter dieser Perspektive nicht als Einschränkung, sondern als Chance für uns, so ist ein Weg, ein Exit aus der scheinbaren Tristesse gefunden, so kann das Elend dennoch Glück verheißen.

In diesem Sinne verbleibend bis zu einem baldigen, wie auch immer gearteten Wiedersehen

im Namen des KVSA
Der Pressereferent

GRUSSWORT

Alexander Löwe - Präsident KVSA e.V.

Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt. Die Faszination dieser fernöstlichen Kampfkunst lässt sich nicht beschreiben, sondern nur erleben. Haben Sie Lust mehr zu erfahren oder suchen einen Verein, in dem Sie Karate erlernen können? Auf dieser Website stellen wir Ihnen alle Informationen rund um die Aktivitäten des Landesfachverbandes für Karate vor. Die Ressorts vom Breiten- bis zum Wettkampfsport, alle Ansprechpartner und auch Hintergrundinformationen haben wir zusammen gestellt.

Ich danke Ihnen für Ihr Interesse und freue mich, wenn Sie viele Anregungen finden – für einen Sport, der Sie begeistert.

Ihr Alexander Löwe

 

Karate als Gesundheitssport

Qualitätssiegel des DOSB

Karate eignet sich ausgezeichnet als Gesundheitssport, So tragen zahlreiche Vereine des Landesverbandes das Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT, die höchste Auszeichnung für Vereine im DOSB in Sachen Gesundheitssport überhaupt. Das bundesweit anerkannte Qualitätssiegel basiert auf Qualitätskriterien der Bundesärztekammer und des Deutschen Olympischen Sportbundes. Auch die zugeordneten Angebote der Konzeption „Budomotion" sind Bestandteil mit hochwertigen Bewegungsangeboten. 

Zahlreiche Vereine im KVSA bieten Training im Bereich Karate als Gesundheitsvorsorge an. 

GEWALTSCHUTZ

Effektive Selbstverteidigung und Gewaltprävention

Der Schutz vor tätlichen Übergriffen oder die Vermeidung von solchen, zum Beispiel durch Deeskalation, wird in vielen Bereichen der Gesellschaft immer wichtiger: Ob in der Freizeit, am Arbeitspaltz oder in der Schule - jeder kann Opfer von Aggressionen werden.

Der Karateverband Sachsen-Anhalt e. V. vermittelt über lizensierte Gewaltschutztrainer die Möglichkeit, in Ihrem Verein, Ihrem Betrieb oder auch in Ihrer Schule Projekte oder Lehrgänge mit dem Ziel durchzuführen, schnell und effektiv Strategien zu entwickeln, um sich solcher Situationen erwehren zu können.

Haben Sie Interesse? Zum Ansprechpartner ...

INTEGRATION UND INKLUSION

Karate als Mittel zur Überwindung von Benachteiligungen

Der KVSA bietet Menschen mit Benachteiligungen Möglichkeiten, durch spezifisches Training ihre Stellung im sportlichen und sozialen Umfeld und dadurch ihre Selbstwahrnehmung und Selbstbewusstsein zu stärken. Nicht nur die Vermittlung karatespezifischer Inhalte, sondern auch um solche sozio-psychologische Themen stehen im Fokus. Gern erörtern wir die Optionen, mit denen wir einzeln oder gruppenortientiert auf die Bedürfnisse der jeweiligen Interessenten zugehen bzw. uns diesen anpassen können.

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Ankündigungen

20.04.24 Landeslehrgang KVSA
Ort: Eggersdorf

27.04.24 Welt Taichi-Qigong-Tag 2024
Ort: Wittenberg

08.05.24 - 10.05.24 Lehrgang im Shotokan-Karate, Brasilian Jiu Jitsu, Aikido und Kenjutsu
Ort: Schraplau

01.06.24 Kata-Lehrgang
Ort: Magdeburg

08.06.24 Jubiläumslehrgang mit Fiore Tartaglia
Ort: Egeln

17.08.24 Lehrgang im Shotokan -Karate und Kobudo mit Frank Pelny und Sebastian Edelmann
Ort: Magdeburg

28.09.24 - 06.10.24 KVSA - Trainerausbildung 2024
    19.10.24 KVSA-Tag
      29.11.24 - 01.12.24 KVSA-Weihnachtscamp
      Ort: Schierke