Den Begriff „Banzai“ haben im Zusammenhang mit Karate bzw. Japan oder japanischer Geschichte und Kultur sicher viele schon einmal vernommen:
Ursprünglich als Ausdruck für ein Überdauern einer japanischen, kaiserlichen Dynastie über einen Zeitraum von „zehntausend Jahren“ gebraucht - was sinngemäß auch als Synonym für „ewig lebend“ oder „überdauernd“ angesehen werden kann - ; über die Bezeichnung einer fanatischen Angriffsform entwickelte sich letztlich ein Verständnis des Begriffs als Ausruf von Freude, Begeisterung und Enthusiasmus.
Begeisterung und Enthusiasmus fordert auch jedes Jahr ein Turnier, welches, aus diversen Gründen schon eine gewissen Legende darstellt - Der „Banzai Cup Berlin“.
Die Masse der Teilnehmer aus aller Herren Länder; der Starts; der Kampfrichter; der zeitliche – mittlerweile zweitägige - Umfang des Turnieres selbst sprengten und sprengen oft genug den Rahmen des Vorhersehbaren und verlangten und verlangen Organisatoren und Athleten meist alles an körperlicher Leistung und Nervenstärke ab – also ein Test dafür, ob Banzai im Sinne von Freude, Begeisterung und Enthusiasmus wirklich vorhanden ist und schlußendlich zum Erfolg verhelfen kann.
Dieser Herausforderung stellten sich auch im Jahre 2019 beim Banzai Cup vom 04.-06.2019 in Berlin diverse Athleten aus dem Karateverband Sachsen-Anhalt e. V. im Teilnehmerfeld von über 700 Athleten aus 34 Nationen die in fast 1.400 Starts antraten.
Für den Landesverband selbst startete fast ein Dutzend Karatekas in den Disziplinen Kata und Kumite, welche letztlich insgesamt sieben Medaillen mit nach Hause nehmen konnten:
Leonie Munier (Yamakawa Karate-Do Ballenstedt) holte in der Kategorie Kata weiblich U16 in einem Teilnehmerfeld von 26 Sportlern aus sechs Nationen die Bronzemedaille;
Katja Tomischka (Sport- und Karateschule Staßfurt e.V.) erreichte in der Masterklasse Kata weiblich +40 einen von bemerkenswerterweise zwei dritten Plätzenund somit die Bronzemedaille;
Jasmin Leiner (Zanshin Magdeburg) errang in der Kategorie Kumite weiblich U18 +59 kg die Bronzemedaille;
Kuse Felix (Sport- und Karateschule Staßfurt e.V.) erkämpfte in der Kategorie Kumite männlich Seniors -60 kg in einem Teilnehmerfeld von 12 Karatekas aus fünf Nationen die Bronzemedaille;
Ben Heller (Sport- und Karateschule Staßfurt e.V.) erreichte in der Kategorie Kumite männlich U14 -48 kg die Bronzemedaille;
Jonas Kerber (Sport- und Karateschule Staßfurt e.V.) gelang es, sich in der Kategorie Kumite männlich U21 -84 kg trotz erlittener Verletzung die Bronzemedaille zu sichern;
Tom Bothe (Sport- und Karateschule Staßfurt e.V.) kletterte in der Kategorie Kumite männlich U21 -84 kg eine Stufe auf dem Treppchen höher, er holte dort die Silbermedaille;
und schließlich erreichte
Christopher Ballin (Sport- und Karateschule Staßfurt e.V.) der sich in der Kategorie Kumite männlich U14 +58 kg spannende Kämpfe mit seinen Kontrahenten und schließlich ein fulminantes Finale gegen den Bulgaren Krasimir Deshev lieferte, in dem er mit schnellen, sauberen Techniken den Sieg davon trug letztlich die Goldmedaille.
Insofern konnten, auch wenn es nicht für alle Starter für Plätze auf den Treppchen reichte, Landes- und Heimtrainer zufrieden sein – es zeigte sich, dass sich die Angehörigen der Landesauswahl im Feld der internationalen Spitze erfolgreich verorten können.
Aus dem Verein Karateinstitut Halle (KIH) starteten fünf Athleten in der Disziplin Kumite:
Lisa Zimmermann gelang es, sich trotz einer Verletzung bei der Erwärmung mit drei Kämpfen den dritten Platz in der Kategorie Senioren weiblich bis 61 Kilogramm zu sichern.
Leonard Scharenberg, der bei Turnier sein Debüt in der Kategorie unter 16 Jahren bis 70 Kilogramm bestritt, musste sich nach einem anfänglichen Erfolg in den Vorrunden, im Zuge dessen er sich in seiner Kategorie gegen den derzeitigen Deutschen Meister durchsetzen konnte, im Halbfinale gegen den Sieger der diesjährigen Youth - League geschlagen geben. Im Kampf um Platz drei reichte es konditionell leider nicht mehr und somit erreichte er den fünften Platz. Dieser bewies jedoch, dass er auch in seiner „neuen“ Altersklasse in der Lage ist, vorn mitkämpfen.
Als ein Nachwuchs – Damen – Trio starteten dann Lilith Richter, Vanessa Lorenz und Emily Beinhoff.
Lilith Richter stand in ihrem ersten Kampf eine ihr bekannten Gegnerin gegenüber. Trotz ihrer Dominanz schaffte es ihre Gegnerin, sie letztlich zu überwinden. Da es sich bereits um das Halbfinale handelte, kämpfte Lilith somit um Bronze. Bei diesem Kampf konnte Lilith voll überzeugen und ließ sich somit den dritten Platz, in der Kategorie unter 14 Jahren bis 40 Kilogramm, nicht nehmen.
Vanessa Lorenz startete in der Kategorie Mädchen unter 14 Jahren bis 50 Kilogramm. Die Vorrunden meisterte sie gut, bis sie im Halbfinale gleichsam ein Deja-Vue erlebte: Wieder – wie schon in der diesjährigen Youth – League - war es ein Fußtritt ihrer Gegnerin, welcher sie in den letzten Sekunden vom Finale trennte. Den Kampf um Platz drei ließ sie sich dennoch nicht nehmen und brachte somit eine Bronzemedaille sicher mit nach Hause.
Emily Beinhoff trat in der Kategorie unter 14 Jahren über 55 Kilogramm an. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten überzeugte sie in jedem Kampf. Mit drei Kämpfen gegen Kontrahentinnen aus verschiedenen Nationen sicherte sie sich letztlich den ersten Platz.
Für den Verein hatten sich Trainingsarbeit und Enthusiasmus unter der Leitung des Heimtrainers Stephan Rewohl somit ausgezahlt.
Auch für den Verein Kyuyosan Shotokan Dojo Dessau-Roßlau e.V. lohnte sich der Enthusiasmus und die Bemühungen: Franziska Witte konnte in der Kategorie Kata Mädchen U 12 den ersten Platz belegen.
Schlußendlich war zu konstatieren, dass sich für alle Beteiligten aus dem Karateverband Sachsen-Anhalt e. V. die Teilnahme und der Einsatz an diesem Turnier gelohnt hatten – Somit: „Banzai !“
Materialien/Textbestandteile/Quellen: R. Rewohl; K. Tomischka, Sport Data
Text: Pressereefernt KVSA
Bild: R. Rewohl; K. Tomischka