Nachdem im Januar 2019 die Kyusho – Jitsu – Ausbildung im KVSA mit dem ersten Modul erfolgreich ihren Anfang genommen hatte, fand auch das zweite Modul großen Anklang:
Gut fünfzig Interessierte aus dem gesamten Bundesgebiet, viele davon „Wiederholungstäter“ des vorangegangenen Termins, hatten sich am 25.05.2019 im Trainingszentrum Gießerweg in Wernigerode eingefunden, um den Ausführungen von Manfred Zink als Unterweisendem zu folgen und im Zuge dessen theoretisch, wie praktisch ihr Wissen zu erweitern.
Dabei konnten alle von dem Umstand profitieren, dass im vorangegangenen Termin der Boden für diesmal intensivere praktische Anwendungen gelegt worden war, so dass mehr mit und am Partner geübt werden konnte. Wer wollte, konnte dabei ziemlich ins Schwitzen kommen.
Manfred Zink beschäftigte sich nicht nur mit dem thematischen Scherpunkt des zweiten Modules – Vitalpunkte der Leitbahnen Magen und Milz –, er suchte auch, wie schon im Eingangsmodul, den Teilnehmern die Bedeutung des Wissens um Leitbahnen und Vitalpunkte und dessen praktische Verwertbarkeit nahezubringen.
Besonders viel Wert legte er dabei auf die Desillusionierung und ein Vorbeugen gegen Veresotherisierung, welches geeignet sei, das Kyusho – Jitsu in ein schlechtes Licht nahe des Humbug zu rücken:
Man müsse sich darüber im Klaren sein, dass man nur mit dem Wissen um Vitalpunkte und ggf. auch mit der Praxis, diese etwa durch Druck, Schlag, Berührung etc. beeinflussen zu können, keinerlei Kampf oder Auseinandersetzung, weder im Wettkampfbereich, noch auf der berühmten Straße gewinnen könne. Wer daran glaube, werde im sogenannten „Ernstfall“ ein Fiasko erleben.
Vielmehr stelle das Wissen um Leitbahnen und Vitalpunkte nur einen kleinen Part im Mosaik der Kampfkunst dar, welches helfen könne, das Bild an sich besser zu verstehen und, nach einer gewissen Zeit der Lehre, besser und komfortabler zum eigenen Vorteil ausgestalten zu können. Dessen müsse man sich unbedingt bewußt sein. Im Verlaufe dessen müssten neben physischen auch psychische und vor allem psychologische Aspekte von Auseinandersetzungen nicht nur erörtert, sondern auch vorab einmal – soweit möglich – er- oder geprobt werden.
Anhand jedem bekannter Konstellationen ungünstiger Umstände für den Angegriffenen ließ er dieses dann auch noch einmal recht plastisch werden.
Insofern brachte er dieses auf den berühmten Punkt.
Auch aus den Nachfragen der Teilnehmer wurde recht schnell deutlich, wer diese Ausführungen aufgrund praktischer Wettkampf -, Sparrings oder realer Auseinandersetzungserfahrung in den entsprechenden Kontext setzen konnte – und wer sich dahingehend in einer Blase von Irrealitäten bewegte.
Dahingehend – so konnte man feststellen - schien es noch sehr viel Aufklärungsbedarf zu geben, weshalb Manfred Zink auch nicht müde wurde, den Praxisbezug des Vermittelten mehrfach zu betonen oder eben auch abzuschwächen: Zum Beispiele dadurch, dass er Vitalpunkte differenziert aufzeigte, indem er ausführte, dass zwar diverse existierten, die praktische Verwertbarkeit aber bei nicht allen gegeben sei bzw. man sich auf wenige konzentrieren solle.
Bei den praktischen Übungen wurde, etwa am Beispiel einiger Kata-Bunkai –Sequenzen auch recht schnell deutlich, wie leicht mit dem vermittelten Wissen zu erkennen sei, warum eigentlich welche Stellen wie attackiert werden sollten – und wie schwer es jedoch ist, dieses wirkungsvoll umzusetzen.
Insofern bleib auch hier die Erkenntnis, dass eben Theorie und Praxis auch im Bereich des Kyusho – Jitsu zwei Seiten einer Medaille sind, die es zu intensiv zu beüben gilt, bevor man sie gebrauchen kann.
Dessen können sich die Teilnehmer und weitere Interessierte gern auch im September befleißigen, wenn am 14.09.2019 das nächste Modul in Wernigerode stattfinden wird.
Ein Dankeschön ergeht letztlich an die TKS Wernigerode unter Thomas Wildies und Janet Stika und deren Helfer, die mit viel Mühe und Eifer die Durchführung des Lehrganges ermöglich hat.
Text: Pressereferent KVSA
Bilder: Pressereferent KVSA / T. Wildies