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Tradition und Moderne - Zwiespalt zwischen gestern und heute

Die bereits angesprochene, sich in dieser Form seit den fünfziger Jahren des 20. Jh. abzeichnende Spaltung des Karate in sogenannte "Traditionalisten" einerseits und "Wettkampf-" bzw. "moderne Karatesportler" andererseits ist wohl eines der größten Probleme der Kampfkunst Karate.

I. Die Ansicht der “Traditionalisten”

Die "Traditionalisten" nehmen für sich – je nach Stilrichtung – in Anspruch, das "wahre moderne Karate" zu vertreten, wie es von Funakoshi und seinen Zeitgenossen nach Japan gebracht worden war bzw. vorher auf Okinawa bestand.

Sie lehnen demzufolge Wettkampfgeschehen oder Partnerübungen im Sinne eines Wettkampfkumite oder überhaupt ab, beschränken sich dahingehend meist auf Bunkai als praktische Anwendungsform der Kata; starr vorgegebene Partnerübungen (Gohon-/Kihon-Kumite) oder vereinzelte, einzig dem Zweck der Erprobung schlichter Selbstverteidigung dienende Partnerübungen.

Daneben werden Grundschulübungen – ständige Wiederholung einzelner Techniken oder Abläufe (Kihon) – praktiziert. Vereinzelt gibt es mehr oder weniger freie Kampfübungen innerhalb der jeweiligen Dojos, jedoch ohne Wettkampfcharakter.

Hinsichtlich der Trainingsmethoden unterscheiden sich innerhalb der Traditionalisten die Auffassungen noch hinsichtlich der Härte, mit der das Training "überlieferungsgemäß korrekt / authentisch" durchgeführt werden soll.

Hierbei reicht die Skala von einem - dieser Ansicht nach überlieferten - "gnadenlosen Schleifen bis zum Umfallen oder keinen Widerstand des Gegners mehr zulassender Abhärtung des Kämpfers zur tödlich präzisen Kampfmaschine" bis zu Wegen, die dieses auf weichere, mehr auf Beweglichkeit oder – bei auf reiner Abhärtung ausgerichtetem Training oft zu kurz kommender - Gesunderhaltung des Körpers abstellende Art und Weise zu erreichen suchen.

Leider finden sich hinsichtlich des letztgenannten Weges immer auch einige Vertreter, die wohl der Illusion gänzlich erliegen zu sein scheinen, man könne durch blosses Herumphilosophieren und Sinnieren ("Schwafeln") über den höheren Sinn der Kampfkunst und die Entfaltung verborgener innerer Kräfte zu einer perfekten Technik, gleichsam durch Nichtstun zu etwas gelangen... .

Diese mögen sich der chinesisch-buddhistische Wurzel bzw. des entsprechenden Aspektes der Kampfkünste entsinnen:

Zur Erleuchtung gelangt man nach buddhistischer Lehre unter anderem durch "...rechtes Denken, rechtes Leben, rechtes Handeln..." bzw. bezogen auf die chinesische Wurzel im Kung-fu durch “harte Arbeit” – und Handeln sowie “harte Arbeit” ist nun einmal kein inaktiver Zustand untätigen Herumsitzens oder Schwadronierens.

Ebenso finden sich dergestalt (überstrapaziert-) traditionell trainierende Personen oder Vereine, die ungeachtet aller Härte etc. ob ihrer Ablehnung für Kumitevergleichskämpfe den ursprünglichen Aspekt des realistischen Verteidigen-Könnens mit der Kampfkunst fast gänzlich aus den Augen verlieren und so Gefahr laufen, mit ihrer eigentlich als höchst effektiv ausgelegten Kampfkunst nicht nur im sportlichen Wettkampf, sondern auch auf der “berühmten Straße” zu unterliegen.

1. Vorteile der traditionellen Ansicht

Der Vorteil des "traditionellen Weges" besteht – differenziert nach der jeweiligen Trainingshärte – darin, dass er die Kampfkunst einer großen Anzahl von Personen zugänglich machen kann, nämlich Personenkreisen, die aus körperlichen, persönlichen, historischen oder sonstigen Gründen nicht willig oder in der Lage sind, sich mit Aspekten von Wettkampfsport beschäftigen zu wollen oder zu müssen.

Dieses eröffnet dann dieser Richtung – angesichts der Ablehnung des "Sportes Karate" kurioserweise - unter dem sogenannten "Breitensportaspekt" auch die Möglichkeit, Zuwendungen/Förderungen öffentlicher Institutionen gleich welcher Art zu erlangen. Jedoch halten sich diese meist in Grenzen.

2. Nachteile der traditionellen Ansicht

Der Nachteil dieser Richtung liegt in Folgendem:

Mangelnde Präsenz im öffentlichen Wettkampf- bzw. Leistungssportgeschehen ziehen fehlende Erfolge dort, somit auch das Fehlen öffentlicher Anerkennung und damit oft verbundener – vor allem finanziell erheblicher – Förderung durch öffentliche Institutionen oder Private (etwa durch Werbung) nach sich.

Die Folge ist unter anderem das Fehlen finanzieller Mittel zum Ausrichten des Trainings überhaupt (Dojomiete, Anschaffung von Trainingsgeräten etc.), zur Abhaltung von Lehrgängen bzw. zur Steigerung der Attraktivität des Karate als Kampfkunst überhaupt. Sollte dann auch noch der jeweilige Lehrmeister von seiner Kampfkunst leben müssen, wird die finanzielle Situation meist ganz prekär, denn die insoweit notwendigen finanziellen Mittel sind durch die jeweiligen Schüler allein – abgesehen von Ausnahmen - meist nicht oder nur in unzureichendem Masse selbst erbringbar.

Dahingehend ist die Situation keine andere wie früher auch – Funakoshi Gichin selbst soll zuweilen nicht einmal in der Lage gewesen sein, in Japan aus den Einnahmen seines Karateunterrichts eine eigene Wohnung zu finanzieren.

Weiterhin ist diese Richtung des Karate für meist an sicht- oder anderweitig messbaren Erfolgen orientierte, insbesondere jüngere Angehörige der westlichen Welt nicht unbedingt attraktiv, da es in Abwesenheit von Wettkämpfen oder anderen Vergleichsmöglichkeiten meist sehr lange dauert, bis sich aufgrund steten übens irgendwelche Fortschritte zeigen, so dass viele vorher meist die berühmte "Lust an der Sache" verlieren und ein Weitertrainieren aufgeben.

Auch führt bei Abwesenheit von halbwegs realistischen Vergleichen im Kumitebereich dieser Umstand oft zu einem bereits erwähnten Verlust an Realitätssinn bzw. Wehrhaftigkeit und somit zu einem Wegfall eines wesentlichen Bestandteiles der Kampfkunst.

Auch führt die teilweise Härte der Trainingsmethoden sowie die teilweise anzutreffende Ignoranz neuerer, sportmedizinischer Erkenntnisse dazu, dass viele - schmerzlich festzustellen nicht einmal die “alten Meister” - das so oftmals auch mit der "sprichwörtlichen Brechstange" betriebene Training entweder nicht durchstehen - insoweit wird dann die erwähnte breitensportliche Eignung der traditionellen Richtung dadurch dann wieder zunichte gemacht - oder sich mit eisernem Willen für den Rest ihres Lebens physische oder psychische Schäden zuziehen.

Spätestens In diesem Zusammenhang stellt sich dann auch die Frage, was "Härte" bzw. das Training derselben im karatetypischen Sinne, insbesondere bezogen auf Tradition, also auf die Zeiten bedeutete, als die Verteidigungsformen noch ausschließlich auf Okinawa geübt, kurz darauf nach Japan überbracht wurden und welche Schlussfolgerungen daraus in Bezug auf die heutigen Trainingsmethoden gezogen werden sollten.

Diese Problematik soll und wird hier nicht aufzulösen sein, jedoch sollten dahingehend eventuell folgende Denkanstöße in den Raum gestellt werden:

Die Überlieferungen hinsichtlich der Kraft, Ausdauer und Härte sowohl der Lehrer der okinawaischen To-de, als auch der ersten Repräsentanten des nach Japan überbrachten Karate und deren Schüler sind mittlerweile fast legendär und sollen keiner Wertung unterzogen werden.

Man wird jedoch zum einen einstellen müssen, dass es sich bei diesen Personen meist um solche handelte, die den ganzen Tag über nichts anderes taten, als sich in den Kampfkünsten zu üben und somit zwangsläufig durch dauernde Übung die entsprechende Perfektion und auch “Härte” erlangen konnten. So konnten die erwähnten Meister ihre Übungen auch sicher ohne Zwänge etwa dahingehend, sich in möglichst kurzer Zeit effektiv gegen andere zur Wehr setzen zu können praktizieren, so dass sich Prozesse der Gewöhnung und Abhärtung des Körpers stetig, kontinuierlich bzw. "behutsam" eingestellt haben mochten, ohne dass der Körper dabei ernsthaften Schaden nahm. Die Stetigkeit und der Umfang der übungen warfen diese Eigenschaften gleichsam "zwangsläufig" oder "nebenbei" ab, sie waren - im Gegensatz zu dem heute meist dahingehend anzutreffenden Verständnis - meist nicht vordergründiges Ziel des Trainings.

In diesem Sinne werden wohl auch ihre Schüler trainiert worden sein, die meist neben einer anderen, beruflichen Tätigkeit und zudem teilweise auch noch im Geheimen sich in den Künsten üben und möglichst zügig bzw. nachhaltig die Fähigkeiten zu einer effektiven Verteidigung zu erlangen suchten:

Auch hier mussten und sind augenscheinlich Wege gefunden worden, um entsprechende Perfektion und "Härte" effektiv zu vermitteln und zwar gerade angesichts der Umstände, dass die meisten dieser Personen – ob nun Angehörige bürgerlicher Schichten oder einfache Bauern – vor dem Training meist ein körperlich anstrengendes Tagwerk (von meist mehr als den heute üblichen acht Stunden) für sich oder ihren jeweiligen (Feudal-) Herren (man denke hier insbesondere an die Bauern) hinter sich hatten.

Daher musste das zudem meist im Geheimen abgehaltene Training dieses sowie den Umstand berücksichtigen, dass die Betreffenden auch am nächsten Tage bzw. in der Folgezeit sich die Fähigkeit zum profanen Broterwerb erhalten mussten.
Somit hatte sich wohl auch das Praktizieren von Trainingsmethoden, die über kurz oder lang den Körper des ihnen Unterworfenen im wahrsten Sinne des Wortes so "kaputtmachten", auf dass er am nächsten Tage oder kurz darauf nicht mehr arbeiten könne von selbst verboten.

Weiterhin hätten derartige, auch optisch sichtbare Veränderungen oder Verletzungen provozierende Vorgehensweisen sicher kaum dazu beigetragen, die Geheimhaltung der Künste zu gewährleisten – eingeschlagene Nasen, gebrochene Arme, Beine, Finger, aufgrund von Verrenkungen unbewegliche Körperteile oder beispielsweise durch unsachgemäßes Abhärtungstraining aufgeschlagene Gliedmaßen hätten sich wohl schwerlich kaschieren oder stetig mit Ausreden oder Verletzungen bei der täglichen Arbeit begründen lassen.

Die Art und Weise des Trainings wird daher in den meisten Fällen wohl eine andere als die der Anwendung von Brachialgewalt gegenüber Trainingspartnern oder dem eigenen Körper gewesen sein. Ausnahmen mag es auch hier gegeben haben, aber diese sind wohl auch solche geblieben.

Hier zeigt sich dann zwangsläufig auch ein (nachteiliger) Unterschied des heutigen wie früheren Trainings, und zwar sowohl im traditionalistischen, wie auch im nachfolgend zu erwähnenden, sportlichen Bereich:

Nicht nur, aber vordringlich im nichtasiatischen Raum ging über ein falsches Verständnis von Härte und Perfektion die Trainingsmethodik verloren, die den Körper im Sinne der ursprünglichen Gedanken der Kung-fu-Bewegungsformen zum einen gesund erhielt und zum anderen zu außergewöhnlichen Leistungen, etwa auf dem Gebiet der Kampfkunst befähigte: So wird demnach ohne Sinn und Verstand bzw. Abstimmung auf die individuellen Voraussetzungen trainiert - meist unter dem Aspekt, dass ein solches ja fehlende Anstrengung, Faulheit und Weichheit bedeuten würde - und mit der dementsprechenden “Holzhammermethode” der jeweilig Betreffende unter Verschleiß seiner Gesundheit bis zu einem gewissen Punkt von Leistungsfähigkeit geführt - die ihn aber meist dennoch nicht zum “perfekten und unbesiegbaren Kämpfer” und die weitaus höher und von längerer Dauer sein könnte, wenn man denn eine körperlich ganzheitliche Trainingsmethode ausgewählt hätte.

So ist die Folge davon entweder, dass viele Trainierende schlichtweg die Lust an einem solchen Training verlieren, andere wegen altersbedingter Verschleißerscheinungen aufgeben müssen, in ungünstigen Fällen dauerhafte Schäden mit sich nehmen oder unter Schmerzen weitertrainieren und schließlich in der breiten Öffentlichkeit neben das ohnehin schon schwer abzuschüttelnde Image des Karateschlägers auch noch das einer - und dieses trifft im Übrigen auch auf andere Kampfkünste zu - auf Dauer kaputtmachenden Sportart tritt (die im Endeffekt dann nur noch Jugendliche ausüben können).

Dieses muss befremden, wenn man sieht, wie alt - an Jahren - die besagten “alten Meister” geworden sind, ohne körperlich ruiniert gewesen zu sein und mit welcher Vialität etwa grauhaarige Herrschaften aus dem Bereich des Kung-fu und anderer Kampfkünste im asiatischen Raum dem staunenden Besucher oft “vor der Nase herumspringen”.

II. Der Standpunkt der Vertreter des “modernen” oder “Sport-/Wettkampfkarate”

Die Vertreter des Sportkarate verzichten weder hinsichtlich der Kata, noch des freien Kampfes (Kumite) auf Wettkämpfe.

1. Vorteile dieser Ansicht

Dadurch erlangen sie ein Höchstmaß an öffentlicher Präsenz, haben somit auch weitaus mehr Möglichkeiten, öffentliche oder private Förderungen finanzieller oder sonstiger Natur zu erlangen und nutzen diese auch.

Auch ist ihre Ausrichtung auf das Erzielen von gesellschaftlich wie privat anerkannten Wettkampferfolgen ein Aspekt, der sie für erfolgsorientiert lebende, insbesondere junge Menschen attraktiv macht. Darüber hinaus zeigen sich entsprechenden Erfolge schneller, als auf dem Weg "traditionellen" Trainings.

2. Nachteile dieser Ansicht

Der Manko dieser Richtung ist jedoch die schon erwähnte, fehlende "historische" oder "traditionelle" Grundlage.

Ein mit Schwerpunkt auf Erbringung von sportlichen (Höchst-) Leistungen liegendes Training verschließt sich breiten Schichten ansonsten potentiell Interessierter: Nicht jeder kann aus physischen, psychischen oder voluntativen Gründen der Kampfkunst nachgehen und wird somit auf die Dauer ausgeschlossen, wenn man nicht auch seine - nicht am sportlichen Hochleistungsniveau orientierten  -Bedürfnisse berücksichtigt. So werden entweder bereits Trainierende “vergrauelt” oder noch nicht Trainierende von vornherein “abgeschreckt”.

Auch führt die auf das möglichst baldige Erbringen sportlicher Leistungen ausgerichtete Trainingsmethode, und das in der Vergangenheit eigentlich immer den "Hardlinern unter den Traditionalisten" angelastete, hier in Befolgung des Gebotes "Höher, Schneller, Weiter" aber genauso anzutreffende Ignorieren neuerer sportmedizinischer Erkenntnisse - also das Anwenden der bereits erwähnten “Holzhammermethode” im Trainigsbereich - nach geraumer Zeit, mithin meist noch schneller als dieses in einer traditionellen Schule überhaupt möglich gewesen wäre, zu einem physisch und zum Teil auch psychischen Verschleiß der Athleten wider besseren Wissens, der diesen den Rest ihres Lebens anhängt.

Weiterhin bringt die Konzentration auf Hochleistungserbringung oft eine - insbesondere in Deutschland anzutreffende - weder historisch belegte, noch unter dem Gesichtspunkt der Ganzheitlichkeit der Kampfkunst förderlich erscheinende Trennung in Aktive, die ausschließlich Kata oder Kumite trainieren mit sich.

Bemerkenswerterweise ist weiter zu beobachten, dass trotz Anspruchs an eine zu erbringende Leistung im Sinne des Karate nicht unbedingt zu einer Qualitätssteigerung sowohl im Hinblick auf die Tradition des Karate selbst, als auch dessen Praxisrelevanz führt:

So leidet etwa besonders im Kumite leidet  häufig die Sauberkeit der Techniken bzw. deren Präzision unter dem Ziel des unbedingten Sieges, wird die Variationsbreite dadurch eingeschränkt bzw. es werden Techniken vollführt bzw. führen “zu Sieg oder Niederlage”, denen aufgrund ihrer selbst oder auch manchmal des anzutreffenden Regelwerkes jeglicher Realitätsbezug fehlt - oder direkter ausgedrückt, unter deren Verwendung man auf der “berühmten Straße” wohl nicht überlebt hätte.

Im Bereich der Kata ist dagegen häufig die Tendenz zu einer übertriebenen Schauspielerei, fast zu einer Art Tanz zu beobachten.

Schließlich sind beide Disziplinen einem oft einem Wandelungszwang unterworfen, der nicht etwa aus einer Erkenntnis des “Besser, Schlechter oder Effektiver” herrührt, sondern aus einer oft nicht nachvollziehbaren Änderung von Wettkampfregeln auf nationaler- oder internationaler Ebene, der bestimmt, was dahingehend gerade “in” ist (Solche Tendenzen bzw. Kritik an ihnen sind bemerkenswerterweise auch hinsichtlich Kung-fu-/Wu-shu-Wettkämpfen zu beobachten).

Oftmals fehlt den so aktiven Sportlern (leider) auch ein nicht unwesentlicher Teil des geistigen Hintergrundes des Karate und somit ein wichtiger Aspekt der damit einhergehenden Erziehung und Schulung des eigenen Geistes bzw. Charakters der bedauerlicherweise, wenn auch in Einzelfällen, soweit gehen kann, dass sich diese Aktiven - auch im Hinblick auf negative Charaktereigenschaften - in nichts von einem gemeinen Leistungssportler unterscheiden.

III. Probleme durch Stil- und Verbandsspaltungen

Aufgrund der vorbezeichneten, unterschiedlichen Ansichten von Tradition, Sport- oder Wettkampf kommt es innerhalb der unterschiedlichen internationalen oder nationalen Verbände oder auch in einzelnen Stilen selbst zu zum Teil unvereinbaren Ansichten über die “richtige” oder “wahre” Art und Weise” des Training s oder der Kampfkunst selbst, deren Ergebnis oft genug entweder das Auseinanderbrechen von Schulen, Verbänden oder die Abspaltung bzw. Entstehung neuer Stile ist.

Hinzu kommt die die schon erwähnte, "normale", also von den Ansichten über Traditionalismus oder Sport unabhängige Entstehung von neuen Stilen oder Schulen aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über Trainingsart und –weise, Weiterentwicklung, manchmal aber auch persönlicher Animositäten oder finanzieller Belange.

Dieses alles führte und führt schließlich zur oft auch für den Eingeweihten nur noch schwer nachvollziehbaren Entstehung und Existenz von diversen, stilistisch manchmal nur marginal unterschiedlichen Verbänden auf nationaler wie internationaler Ebene, die zum Teil weder willig noch in der Lage sind, sich im Sinne des doch eigentlich übergreifenden Gedankens ihrer Kampfkunst zu koordinieren, zusammenzuarbeiten, persönliche Gegensätze gegenüber Vertretern anderer Organisationen und/oder Stile abzubauen, stilistische Differenzen zu überbrücken – insbesondere von dem oft vertretenen Anspruch abzugehen, mit oder in dem jeweiligen Stil nun "den Stein der Weisen" hinsichtlich der Kampfkünste gefunden zu haben - oder auch finanzielle Aspekte außen vor zu lassen.

Auch in Deutschland sind die Verhältnisse leider nicht anders.

Dass dieses der weltweiten oder nationalen Verbreitung des Karate – gleich in welcher Form denn nun betrieben – sicher nicht zuträglich ist, bedarf sicher keiner weiteren Ausführung.

Seit dem letzten Jahrzehnt des 20.Jh. suchen jedoch innerhalb Deutschlands verschiedene Kampfkunstverbände oder Vereine untereinander die obgenannten Defizite abzubauen.

So bemüht sich unter anderem der Deutsche Karateverband (DKV) nicht nur im Sinne Funakoshis - der da meinte, dass es eigentlich nur ein Karate gäbe, ganz gleich wer es denn wie ausübe (und es daher eigentlich der Bezeichnung oder Separierung in Stile nicht bedürfe) – die verschiedenen Karatestilrichtungen unter seinem Dach, jedoch ohne Anspruch auf Vereinheitlichung oder gar Auflösung derselben zu vereinigen.

Auch wird durch den DKV gleichzeitig versucht, den obgenannten Spagat zwischen Traditionalisten, Breiten- und (Wettkampf-) Sportlern stilrichtungsintern bzw. -übergreifend zum Wohle aller zu vollziehen und darüber hinaus mit anderen Verbänden konstruktiv zusammenzuarbeiten.

Ein Ziel dessen ist auch, dass dem Karate letztlich längerfristig der Status einer olympischen Sportart zugedacht werde.

Diesem Ziel hat sich auch der Karateverband Sachsen-Anhalt e. V. in konstruktiver Zusammenarbeit mit allen Karatestilrichtungen und deren Verbänden verschrieben.

GRUSSWORT

Alexander Löwe - Präsident KVSA e.V.

Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt. Die Faszination dieser fernöstlichen Kampfkunst lässt sich nicht beschreiben, sondern nur erleben. Haben Sie Lust mehr zu erfahren oder suchen einen Verein, in dem Sie Karate erlernen können? Auf dieser Website stellen wir Ihnen alle Informationen rund um die Aktivitäten des Landesfachverbandes für Karate vor. Die Ressorts vom Breiten- bis zum Wettkampfsport, alle Ansprechpartner und auch Hintergrundinformationen haben wir zusammen gestellt.

Ich danke Ihnen für Ihr Interesse und freue mich, wenn Sie viele Anregungen finden – für einen Sport, der Sie begeistert.

Ihr Alexander Löwe

 

Karate als Gesundheitssport

Qualitätssiegel des DOSB

Karate eignet sich ausgezeichnet als Gesundheitssport, So tragen zahlreiche Vereine des Landesverbandes das Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT, die höchste Auszeichnung für Vereine im DOSB in Sachen Gesundheitssport überhaupt. Das bundesweit anerkannte Qualitätssiegel basiert auf Qualitätskriterien der Bundesärztekammer und des Deutschen Olympischen Sportbundes. Auch die zugeordneten Angebote der Konzeption „Budomotion" sind Bestandteil mit hochwertigen Bewegungsangeboten. 

Zahlreiche Vereine im KVSA bieten Training im Bereich Karate als Gesundheitsvorsorge an. 

GEWALTSCHUTZ

Effektive Selbstverteidigung und Gewaltprävention

Der Schutz vor tätlichen Übergriffen oder die Vermeidung von solchen, zum Beispiel durch Deeskalation, wird in vielen Bereichen der Gesellschaft immer wichtiger: Ob in der Freizeit, am Arbeitspaltz oder in der Schule - jeder kann Opfer von Aggressionen werden.

Der Karateverband Sachsen-Anhalt e. V. vermittelt über lizensierte Gewaltschutztrainer die Möglichkeit, in Ihrem Verein, Ihrem Betrieb oder auch in Ihrer Schule Projekte oder Lehrgänge mit dem Ziel durchzuführen, schnell und effektiv Strategien zu entwickeln, um sich solcher Situationen erwehren zu können.

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INTEGRATION UND INKLUSION

Karate als Mittel zur Überwindung von Benachteiligungen

Der KVSA bietet Menschen mit Benachteiligungen Möglichkeiten, durch spezifisches Training ihre Stellung im sportlichen und sozialen Umfeld und dadurch ihre Selbstwahrnehmung und Selbstbewusstsein zu stärken. Nicht nur die Vermittlung karatespezifischer Inhalte, sondern auch um solche sozio-psychologische Themen stehen im Fokus. Gern erörtern wir die Optionen, mit denen wir einzeln oder gruppenortientiert auf die Bedürfnisse der jeweiligen Interessenten zugehen bzw. uns diesen anpassen können.

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    19.10.24 KVSA-Tag
      29.11.24 - 01.12.24 KVSA-Weihnachtscamp
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