Am Samstag des zweiten Januarwochenendes, dem 10.01.2020, trafen sich gut 150 Karatekas gleichsam aus allen Ecken des Einzugsgebietes des Karateverbandes Sachsen-Anhalt e. V. zur alljährlichen Verbandszusammenkunft, dem KVSA – Tag, in den Sporthallen der berufsbildenden Schule Dr. Otto Schlein in Magdeburg, um gemeinsam zu trainieren, zu fachsimpeln, den ein oder anderen „alten“ – oder auch „neuen“ – Trainingskameraden wiederzusehen oder schlichtweg auch, um die Verlängerung ihrer Trainerlizenzen sicherzustellen.
Wie auch in den Jahren zuvor hatte der Verband, diesmal unter maßgeblicher Federführung des Lehrreferenten Martin Köhler, keine Mühen gescheut, um den Teilnehmern abwechslungsreiche Trainingsmöglichkeiten zu offerieren.
Nur diesmal schienen sie teilweise gegensätzlicher nicht sein zu können:
Zum einen gab Bärbel Färber mit einer Einheit aus dem Muskel-Knochen-Qigong des Tai Chi ihr Debüt auf dem KVSA-Tag - und konnte sich dabei vor Teilnehmern quer über alle Altersgruppen und Graduierungen kaum retten, für welche diese Bewegungsformen ersichtlicherweise Neuland und oft gar nicht so einfach zu bewältigen waren.
Zum anderen unterwies Sebastian Edelmann in der ihm eigenen, fesselnden Art in Ausprägungen und Anwendungsformen des Kobudo, welche nachzuvollziehen den Teilnehmern offensichtlich Vergnügen bereitete.
Zwei fast gegensätzliche Parts konnten darauf bei Helge Weiselowski und André Solle absolviert werden:
Während ersterer in mit traditionellem Ippon – Kumite unterwies, versuchte Letzterer, vor einigen Jahren selbst aktiver Karateka und Wettkämpfer im KVSA, mit Unterstützung von Holger Probst den Interessenten Aspekte des Allkampfes in Theorie und Praxis nahezubringen. Dieses stellte für die Meisten ein völlig neues, da insbesondere von Karatekas zugegebenermaßen oft und gern gemiedenes Feld dar, in dem sich auszuprobieren recht schweißtreibend, aber auch lehrreich und motivierend war.
Mathias Witzke stellte darauf die – seit langem seitens des Dachverbandes DKV angekündigte – renovierte Version der Prüfungsordnung Shotokan vor; während Helge Weiselowski im Zuge eines Prüferlehrganges auf die Neuerungen der Prüferordnung des KVSA einging und mit den Teilnehmern zusammen Möglichkeiten erörterte, Prüfungen oder Prüfungsmöglichkeiten als Mittel der Trainingsmotivation, insbesondere im Nachwuchsbereich einzusetzen.
Julia Scharenberg referierte - trotz verletzungsbedingten Handicaps - in Theorie und Praxis über konditionelle und koordinative Fähigkeiten im Karate mit Schwerpunkt auf dem Kinder- und Grundschulbereich.
Dr. Ch. Stucke von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg stellte in ihrem Part die Möglichkeiten der Sportpsychologie im Karate vor:
Dabei ging es zum einen darum, zu zeigen, was Sportpsychologie im Allgemeinen sei und möglich mache; zum anderen, wie man sie gezielt im Karate einsetzen könne. Besondere Aufmerksamkeit gerierten die Ausführungen zum sogenannten „Mentalen Training“, im Zuge derer es letztlich im Rahmen eines „Mini-Versuches“ sogar darum ging, dass die Teilnehmer aus ihrer Vorstellung heraus einen Bewegungsablauf (Choku-Zuki) beschreiben sollten – den die Referentin dann anhand des ihr Vorgetragenen auszuführen versuchte – was teilweise zu recht belustigenden Ergebnissen bzw. Körperhaltungen führte.
Komplettiert wurde das Programm des KVSA – Tages schließlich durch einen Dan-Anwärter-Lehrgang mit dem Schwerpunkt auf dem Kampfrichterwesen unter der Leitung von Christian Ruszczyski sowie eine Stilrichtungsversammlung unter Andreas Pieger.
Am Ende der Unterweisungen am späteren Nachmittag konnte resümiert werden, dass die Veranstaltung für alle einen Mehrwert eingebracht hatte.
Einen besonderen Dank im Zuge dessen noch einmal an alle Referenten und Helfer, die den KVSA-Tag möglich gemacht haben, insbesondere an den Breitensportreferenten Martin Köhler, welcher kurzfristig die Durchführung an sich ermöglichte.
Bericht und Bilder. Pressereferent KVSA