Der Monat September 2023 bot mit einigen hochkarätigen Turnieren zahlreiche Möglichkeiten, sich rund um den Globus Herausforderungen im Wettstreit mit Gleichgesinnten zu stellen. Diese nutzten auch die Karatekas aus dem Karateverband Sachsen-Anhalt e. V. – und brachten im Zuge dessen einige Medaillen mit nach Haus.
Zum Auftakt der Turnierreihe standen die Budapest Open am 16.-17.09.2023 in Budapest (Ungarn), zu denen Phil Knopp, Tim Graefe, Christopher Ballin, Lennox Kuchel, Ben Heller und Hanna Olschewski (Sport- und Karateschule Staßfurt) anreisten. Der Wettkampf diente mit über 2400 Teilnehmern aus aller Welt auch dem Deutschen Karate Verband e. V. als Qualifikationswettkampf. Zwar reichte es diesmal für die Karatekas aus Sachsen-Anhalt nicht für Plätze auf den berühmten Treppchen, jedoch konnten die Athlethen wertvolle Erfahrungen für ihren weiteren Karate-Wettkampf-Weg mitnehmen und das Turnier zumindest zur Vorbereitung für die Nächsten nutzen.
Eine davon wartete recht zeitnah, will heißen nur eine Woche später, auf Tim Graef und Hanna Olschewski im mexikanischen Merida: Dort wurden nur eine Woche später die Wettkämpfe der fünf Youth Leagues ausgetragen, welche ein jährliches Highlight für alle Karatekas weltweit darstellen. Leider hatte die kurze Regenerations- und Vorbereitungszeit sowie die nahezu überlange Anreisezeit doch sehr an den Kräften der Sachsen-Anhalter gezehrt, so dass es auf diesem Turnier trotz guter Kämpfe nicht zu Erfolgen reichte.
Parallel zur Youth League in Mexiko fand am 23. und 24.09.2023 der Banzai-Cup in Berlin statt. Hierbei gingen Sportler aus 23 Ländern der Welt an den Start, unter ihnen auch 11 Sportler aus dem Landeskader des Karateverbandes Sachsen-Anhalt e. V.. Da der Banzai Cup eines der Ranking-Turniere ist, um sich Punkte für eine mögliche EM- Teilnahme zu sichern, war das Turnier für zahlreiche Spitzenathleten ein wichtiger Termin.
Jaden Alsleben, Christopher Ballin, Malte Brückner, Melina Droste, Johanna Flemming, Pia Greye, Ben Heller, Phil Knopp, Lennox Kuchel, Ilyas Karaca und Adrian Werner traten in unterschiedlichen Kumite - Kategorien an.
Eingangs der Wettkämpfe gingen die Karatekas der Leistungsklasse am Samstag an den Start:
Bei den Damen startete Melina Droste in der Kategorie -68kg sowie in der offenen Kategorie. In ihrer Gewichtsklasse gewann sie Ihren ersten Kampf, unterlag aber ihrer Kontrahentin in der zweiten Runde. In der offenen Kategorie konnte sie sich in den ersten beiden Runden gegen ihre Gegnerinnen durchsetzen. Im dritten Kampf musste sie sich leider geschlagen geben, allerdings erreichte ihre Gegnerin das Finale, infolgedessen Melina in der Trostrunde noch um den 3. Platz kämpfen konnte. Dort unterlag sie aber ihrer Gegnerin und musste sich mit einem 5. Platz zufriedengeben.
Bei den Herren ging Tom Bothe in der Kategorie bis 84kg an den Start, der seinem Gegner im ersten Kampf knapp unterlag.
In der darauffolgenden Kategorie U18 Kategorie trat Christopher Ballin bei den Jungen in der Gewichtsklasse +76kg an. Seinen ersten Kampf konnte er für sich entscheiden. Auch die zweite Runde gewann er eindeutig, sogar vorzeitig mit 8:0. Den dritten Kampf verlor Christopher er leider, konnte aber noch um Platz drei kämpfen. Diese Begegnung entscheid er souverän für sich.
In der Kategorie U18 -68 kg gingen mit Phil Knopp und Ben Heller gleich zwei Sportler für Sachsen-Anhalt an den Start. Ben verlor seinen ersten Kampf knapp, doch auch für ihn ging es in die Trostrunde. Dort gewann er seine beiden Kämpfe und stand somit im Kampf um Platz drei. Hier unterlag er leider seinem Gegner nach einem spannenden Kampf und erreichte so den fünften Platz.
Für Phil lief es etwas besser. Obwohl er sich nach seinem dritten Kampf geschlagen geben musste, ging es auch für ihn in die Trostrunde. Hier gelang ihm in der ersten Runde ein klarer Sieg und auch den Kampf um den dritten Platz konnte Phil für sich entscheiden. Somit sicherte er sich verdient einen Platz auf dem Treppchen.
Am Ende des Tages traten Christopher, Phil und Ben noch einmal in der offenen Kategorie der U 18-jährigen an. Hier musste sich Ben leider schon in der ersten Runde gegen seinen Gegner geschlagen geben. Phil gewann seine ersten beiden Kämpfe souverän, schied aber letztlich in der dritten Runde aus. Auch Christopher gewann seine ersten beiden Runden. Den dritten Kampf verlor er knapp, durfte aber in der Trostrunde nochmal an den Start gehen, in der er unterlag, aber dennoch den 7. Platz erreichte.
Der Sonntag war den jüngeren Athleten für deren Starts vorbehalten:
Zu Beginn startet Adrian Werner bei den Jungen in der Kategorie U12 -39 kg. Leider reichte es für ihn nicht für ein Weiterkommen über die erste Runde hinaus.
Bei den Mädchen U12 ging Pia Greye in der Gewichtsklasse +40 kg an den Start. Auch sie verlor ihre erste Runde, durfte aber nochmal in der Trostrunde kämpfen, die sie leider nicht für sich verbuchen konnte.
Als nächstes gingen Jaden Alsleben und Ilyas Karaca in der Kategorie Jungen U14 -33 kg an den Start. Beide zeigten gute Kämpfe und errangen jeweils dritte Plätze.
Danach trat Lennox Kuchel in der Gewichtsklasse -58 kg in der U14 Kategorie an. Er gewann seine ersten beiden Begegnungen souverän. Den dritten Kampf verlor er nur knapp, durfte in der Trostrunde jedoch nocheinmal antreten. Dort konnte er sich gegen seinen Kontrahenten durchsetzen und erreichte damit den dritten Platz, also einen Platz auf dem Treppchen.
Johanna Flemming ging bei den Mädchen U14 +55 kg an den Start. Sie konnte sich in der ersten Runde gegen Ihre Gegnerin durchsetzen, unterlag jedoch im zweiten Kampf. Auch sie durfte nochmal in der Trostrunde antreten, in der sie im Kampf um Platz 3 jedoch unterlag und so den 5. Platz erreichte.
Zum Abschluss des Turniers trat Malte Brückner in der Kategorie U16 -70 kg an. Hier gewann er seinen ersten Kampf. In der zweiten Runde verlor er knapp und erreichte in der Trostrunde Platz 5.
Im Bereich Kata stach beim Banzai-Cup besonders die amtierende Deutsche Meisterin vom Yamakawa Karate- Do hervor:
Linnea Aßmann trat in der Altersklasse der Mädchen unter 14 Jahren im Bereich Kata an. In ihrer ersten Runde zeigte sie den Kampfrichtern die Kata Anan aus der Stilrichtung Shito Ryu. Diese belohnten jene mit einer Bestwertung, sodass Linnea im starken Startfeld auf Rang eins lag. Auch in Runde zwei beeindruckte sie mit Ausdruck, Dynamik und starken Techniken und stand im Ergebnis der Bewertungen wiederum auf Rang eins. In der Runde um den Finaleinzug wurde es noch einmal sehr spannend: Hier musste sie als Beste in der Punktwertung abschließen, um das Finale noch zu erreichen. Im Zuge dessen zeigte sie eine starke Kata Superempei. Trotz starker Konkurrenz schaffte sie mit dieser als Beste den Sprung ins Finale. Im Finale traf sie auf eine Gegnerin aus der dänischen Nationalmannschaft. Mit der Kata Chantanyara Kushanku und ihren Siegeswillen machte sie noch einmal kämpferisch ihren Anspruch auf die Spitze deutlich, konnte die Begegnung für sich entscheiden und wurde mit Gold belohnt.
Ihr Teamkollege Adrian Jahnsmüller kämpfte im Kata Bereich der Jungen unter 16 Jahren. Mit seinen Katadarbietungen konnte er die Kampfrichter bis in Runde drei von sich überzeugen. Hier bekam er die Chance im kleinen Finale auf Bronze. Trotz sehr guter Kata unterlag er denkbar knapp und belegte Rang fünf.
Den Abschluß der Turniererfolge im September steuerte Katja Tomischka (Sport- und Karateschule Staßfurt) bei, welche die Deutsche Meisterschaft der Masterklasse am 30.09.2023 in Dillingen bestritt:
In der Kategorie Kata Ü45 gelang ihr ein beeindruckender Erfolg. Unter der Anleitung ihres Trainers Felix Kuse kämpfte sie sich bis ins Finale, wo sie mit ihrer „Lieblingskata Unsu“ nur knapp nach Punkten verlor und sich aber zumindest den Vizemeistertitel holte. Sie war mit diesem Ergebnis – resultierend aus hartem Training, sauberen Techniken und einem guten Timing – sehr zufrieden. An dem, was nun noch zur Spitze fehlt, wird sie noch arbeiten.
Alles in allem war der September somit zwar ein anstrengender, aber doch ergebnisreicher Wettkampfmonat.
Neben der Gratulation an die Wettkämpfer geht ein besonderer Dank auch an die Heim- und Landestrainer sowie Betreuer, ohne welche die Bewältigung des Pensums nicht möglich gewesen wäre.
Texte und Bilder: A. Wegner/ A. Löwe
Redaktion: Pressereferent KVSA