Bundesliga ? - Bei diesem Stichwort werden den meisten wohl die Wettbewerbe oder „Spiele“ in den „Platzhirschsportarten“ wie Fußball, Basketball, Handball, Volleyball, vielleicht noch Eishockey in den Sinn kommen.
Schwieriger wird es dann schon, wenn um dahingehende „Randsportarten“ wie etwa Wasserball geht, aber auch dort gibt es einen Bundesligabetrieb.
Aber im Karate ?
Ja, es gibt auch „bei uns“ eine Bundesliga, einst aus der Taufe gehoben, um jenseits internationaler bzw. mehr oder weniger sporadischer bzw. regelmäßiger Turniere im Inland die Möglichkeit zu schaffen, sich in einem regelmäßigen Wettkampfbetrieb messen zu können - und sich daher auch einem darauf ausgerichteten Trainingsbetrieb unterwerfen zu müssen - dessen „Nebeneffekt“ auch Leistungssteigerungen im Hinblick auf Deutsche und internationale Wettkämpfe und Meisterschaften gerieren kann.
Ausgestaltet ist diese Liga als Mannschafts-Wettbewerb für die Altersklasse Ü18 im mit Herren- und Damen-Teams. Nach dem „Round-Robin“-Modus mit Hin- und Rückrunde, folgen die Playoffs mit den jeweils vier besten Mannschaften. Hierbei wird jeder Kampf mit einer Kampfzeit von drei Minuten ausgetragen. Die Teams bestehen aus fünf Sportlern nebst zwei Ersatz-Kämpfern bei den Herren und drei Sportlerinnen nebst zwei Ersatz-Kämpferinnen bei den Damen.
Einen Tag nach der Deutschen Meisterschaft der Leistungsklasse wurde am 24.03.2024 die Hinrunde der in jener Form aufgestellten Karate - Bundesliga ausgetragen.
Insgesamt 23 Kumite Teams – 11 Herren- und 12 Damen-Teams – gaben hier ihr Bestes, um so viele Begegnungen mit so vielen Punkten wie möglich zu gewinnen.
Das erste Mal seit dem Bestehen der Liga konnte der Landesverband Sachsen-Anhalt mit einem reinen Sachsen-Anhaltinischen Damen-Team aufwarten:
Nermine Hassine, Luisa Brett, Lara Albrecht und Melina Droste gingen dabei an den Start.
Die Mannschaften waren auf zwei Pools aufgeteilt, in denen jedes Team gegen jedes andere Team antrat. Für die vier Damen bedeutete das fünf Team-Begegnungen.
Der erste Gegner hieß „Kampfgemeinschaft Dietzenbach/Friedberg“:
Nermine machte den Auftakt und konnte ihren ersten Team-Kampf souverän für sich entscheiden. Nachdem Melina sich ihrer Gegnerin knapp geschlagen geben musste, ließ Luisa jedoch nichts anbrennen und sicherte dem Team aus Sachsen-Anhalt weitere drei Punkte.
Die zweite Begegnung wurde gegen das „Adidas Team Bayern Fire" ausgetragen. Mit gleicher Besetzung und nach drei spannenden Kämpfen mussten sich die Damen aus unserem Landesverband jedoch diesem starken Gegner, welcher keine einzige Niederlage in der Hinrunde hinnehmen musste, geschlagen geben.
Gegen den darauf folgenden Gegner, das Team „Sportcenter Bushido Waltershausen“ wurde die Besatzung erstmalig gewechselt. Lara und Melina tauschten ihre Rollen. Nermine durfte erneut die Position eins bekleiden und traf auf die amtierende Deutsche Meisterin der Kategorie -68kg. Nach nervenzerreißenden Minuten stand es 2:0 für Nermine und ihre Teamkolleginnen fieberten schon dem Sieg entgegen. In den letzten Sekunden konnte ihre Gegnerin jedoch noch einen Fußtritt anbringen und entschied den Kampf somit leider ganz knapp für sich. An zweiter Stelle konnte sich Lara unter Beweis stellen. Auch sie zeigte sich an dem Wochenende in Höchstform, bekam allerdings ungünstig einen Fußtritt ab und schied anschließend verletzungsbedingt aus. Als letztes ging Luisa an den Start. Während die vorherigen Punkte leider an Waltershausen abgetreten werden mussten, konnte Luisa nochmal alles aus der Begegnung rausholen und fuhr starke drei Punkte für das Team Sachsen-Anhalt ein.
In der vierten Begegnung trafen die drei übrigen Damen auf das zweite Team Bayerns („Adidas Team Bayern "ce"). Melina musste sich ihrer Gegnerin leider geschlagen geben, Nermine und Luisa zeigten sich jedoch wieder in Höchstform und sicherten in zwei starken Kämpfen weitere sechs Punkte.
Last but not least traf der Landesverband Sachsen-Anhalt noch auf das Team des amtierenden Vizemeisters, des „SC Banzai Berlin“. Da bis zu zwei ausländische Karatekas pro Team erlaubt sind, stand Nermine auf Position eins einer starken Niederländerin gegenüber. Wie auch Melina und Luisa gab sie ihr bestmögliches. Alle drei mussten sich jedoch ihren Kontrahentinnen, welche, wie das Adidas Team Bayern "Fire" in der ganzen Hinrunde keine Niederlage hinnehmen mussten, geschlagen geben.
Im Ergebnis dessen war folgender Zwischenstand nach der Bundesliga-Hinrunde zu konstatieren:
Der Karateverband Sachsen-Anhalt belegte mit seinem Team Platz neun von insgesamt zwölf. Auf den ersten Blick mag das nicht besonders weit vorn sein. Jedoch erscheint diese Platzierung angesichts des Debüts der Mannschaft aus Sachsen-Anhalt, die sich gegen allsamt „alte Hasen“ bewähren musste als eine solide Leistung, auf die alle vier Athletinnen stolz sein können.
Auf die Rückrunde am 29. September freuen sich alle schon sehr gespannt und wir drücken unseren starken Damen weiterhin die Daumen.
Wer das Sachsen-Anhalt Bundesligateam der Damen finanziell unterstützen möchte, kann sich gerne bei Michel Olschewski (dem Leistungssportreferenten Kumite des Karateverbandes Sachsen-Anhalt e.V.) melden.
Text und Bild: A. Wegner
Redaktion: Pressereferent KVSA