Es ist mittlerweile zu einer schönen Tradition geworden, dass zahlreiche Mitglieder des 1.Karate-Do Egeln e.V. in der vorletzten Sommerferienwoche einen gemeinsamen Ausflug in ein Trainingslager unternehmen, bei dem neben dem Sport auch Spaß und Spiel nicht zu kurz kommen.
In diesem Jahr war das Reiseziel das „Kiez Friedrichsee“ in der Dübener Heide:
Es bietet - in einer durch die Saaleeiszeit im Mittelpleistozän geprägten Endmoränenlandschaft mit überwiegend sandigen Böden, weiten Wäldern und wassergefüllten kleinen Tagebaurestlöchern aus dem ehemaligen Braunkohletagebau - geeignete Unterkunftsmöglichkeiten für eine Reisegruppe in Vereinsstärke neben Möglichkeiten zum Training in einer Halle, Badefreizeit an einem See, Wanderungen durch den Wald bei gleichzeitiger Abgeschiedenheit zur Ruhe und Erholung. Eine Kombination die nicht immer leicht zu finden ist.
So reisten vom 24. bis zum 28. Juli 2024 etwa 50 Vereinsmitglieder, ein bunter Mix aus unserer Nachwuchsgruppe, Jugendlichen, unserem Leistungskader, Trainern und betreuenden Eltern mit Kleinbussen an diesen Ort - bis auf unseren Selbstverteidigungstrainer, der per motorisiertem Zweirad anlangte.
Mit der - teilweise safariartig anmutenden - Ankunft in der Waldlandschaft am Kiez fielen die Temperaturen auf angenehme Werte, die Luft roch wie ein Vollbad in der Badewanne und der Blick auf das Handy zeigte das Ende der Zivilisation an, als das liebevoll gestaltete Kiez unvermittelt im Wald auftauchte.
Unsere Zimmer waren zusammenliegend, anbei mit einer Großterrasse auf dem Dach des Speisesaals untergebracht. Dieser Bereich konnte sehr gut für unseren traditionellen Frühsport, bei dem wir alle einen Lagertanz einstudieren (mussten), aber auch zum Beisammensein und für unsere Grillabende genutzt werden.
Ein weiterer. positiver Punkt war, dass, da der Internetempfang bei der Entstehung der Landschaft im Pleistozän vermutlich nicht deutlich schlechter war, die Handys der Teilnehmenden nicht, wie sonst üblich, eingesammelt werden mussten, damit insbesondere die Kinder abends auch einmal in einen Dialog treten (mussten) und sich nicht jeder mit seinem elektronischen Gerät in irgendeiner Ecke isolierte.
Unser diesjähriges Training verschiedener Grundtechniken zur Kata Bassai Dai, die Anwendungen im Bunkai und - noch etwas weniger formell - im Rahmen der Selbstverteidigung, fiel allen in dem schon fast kung-fu-filmartigen Ambiente in der Dübener Heide um einiges leichter, denn sonst.
Die Badefreizeit an den kleinen Seen am Kiez brachte angenehme Abwechslung und Abkühlung zum Schwitzen während der Falltechniken und Armhebeln.
Wieder ein Abenteuer für die Kinder und Jugendlichen war auch unsere diesjährige Nachtwanderung entlang eines gekennzeichneten Weges, entsprechend gruselig durch aufwändige Kostümierung und Storyline ausgestaltet. So führten plötzlich auftauchende Waldgeister oder eine kopflose, mit einer Axt bewaffnete Gestalt zu sehr hohen Lautstärken, aber alle verstanden die Gaudi und kommen schmunzelnd in ihre Unterkunft zurückkehren.
So war auch in diesem Jahr unser Ausflug eine runde Sache:
Wir erlebten einen tollen Mix aus Training, Fitness mit Elementen aus Spaß und Spiel, Selbstverteidigung und erstmalig in diesem Jahr auch Einheiten zum Leisten Erster Hilfe bei akutem Herz-Kreislauf-Stillstand.
Weiterhin haben die Kinder im diesjährigen Lager auch wieder eine Prüfung zum kleinen Samurai ablegen können; ebenso erfolgte auch eine Willkommenstaufe neuer Mitglieder, bei der die gruseligen Kostüme aus der Nachtwanderung zum zweiten Mal zum Einsatz kamen.
Unser Dank gilt abschließend den Eltern, die ihren Kindern diesen Ausflug ermöglicht haben, den Betreuern und nicht zuletzt dem Kiez Friedrichsee, welches wir angenehm in Erinnerung behalten werden.“
Text und Bilder: Dr. Ronald Zinke/Th. Ebert
Redaktion: Pressereferent KVSA